by Benny Linse
Am 08.07. fuhren der Future Ball, Benni und ich mit der Regionalbahn von Berlin zur westpommerschen Kleinstadt Swinemünde an der polnischen Ostsee. Ausgerüstet mit geliehenen Trekkingrädern und Fahrradtaschen, absolvierten wir knapp 400 km in fünf Tagen, um die Message des Future-Balls zu verbreiten und Menschen nach ihren Zukunftswünschen zu befragen. Die Radtour umfasste täglich 70-80 km. Wir begegneten Vereinen, verschiedenen Institutionen und einem Schulprojekt und nahmen uns Zeit, um Statements und Wünsche für die Zukunft, zusammen mit Unterschriften auf dem Future Ball zu sammeln. Unser Ziel war es, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und uns über demokratische Werte wie Respekt und Offenheit für Vielfalt zu unterhalten.
Bereits die Zugfahrt bot einen Vorgeschmack auf die ländliche Ruhe Norddeutschlands. Die erste Fahrrad-Etappe von Swinemünde nach Anklam führte uns gemütlich die Küste entlang. Wir übernachteten in einem Tiny House von Bike & Boot und genossen einen Sprung in die Peene. Am nächsten Tag erreichten wir Malchin, wo uns Sportlehrer Philipp begrüßte und ein Schulworkshop am Fritz-Greve-Gymnasium stattfand. Hier startete der Future Ball vor einem Jahr und einige Schüler erinnerten sich an Benni und unseren Spirit. Nach einem Tour-Update, einem improvisierten SDG-Theater und einem Volleyballturnier fuhren wir weiter zum empfohlenen Moorbauern – ein köstliches Restaurant, mitten in einer Moorlandschaft gelegen. Man kommt nur mit Tretbooten im Schwanenlook dorthin.
Das Moor gilt als ein besonders bewahrenswert. Der Landlebensraum weist nicht nur eine hohe Artenvielfalt auf, sondern gewinnt auch als Klimaschützer und Kohlenstoffspeicher an Bedeutung. Besonders erwähnenswert ist die Begegnung mit den Besitzern des Gutshofs Scharpzow, die Glamping im Gutspark anbieten. Überrascht stellten wir fest, dass der Vater der Besitzerin, im Jeep, den er immer noch fährt, uns bereits in Russland auf der Ballreise 2018 getroffen hat!! Beeindruckend für uns war das Engagement der beiden Besitzer und deren festes Ziel, diesem vergessen geglaubten Ort wieder Leben einzuhauchen.
Am dritten Tag unserer Radreise wurden unsere Beine doch allmählich schwer. Es ging weiter Richtung Röbeln/Müritz. Und wieder begegneten uns freundlich grüßende Radfahrer:innen und Fußgänger:innen und wir fuhren durch atemberaubende, unberührte Naturlandschaften. Im magischen Licht der sinkenden Abendsonne in der Mecklenburgischen Seenplatte ließen wir uns zur etwas in die Jahre gekommene Pension Jägerrast treiben. Dort hatten wir uns vorgenommen, wieder zu Kräften zu kommen und unsere Materialien zu sortieren, Wäsche zu waschen und der Stille zu lauschen. Die Inhaberin der Pension betreibt die knapp 40 Gäste fassende Pension gemeinsam mit ihrem Mann und klagte in unserem Interview mit ihr über politische Entscheidungen, bspw. bei der Energiepolitik, sowie der “vermehrten finanziellen Belastungen von Kleinunternehmen.” Sie freute sich aber auch über unsere Arbeit, besonders im “Miteinander und Im Sozialen” sei Nachholbedarf.
Am nächsten Tag steuerten wir auf dem Zweirad Neuruppin an, wo uns Marco Meyer und sein Verein „Die Maulwürfe Neuruppin“ feierlich empfingen. Wir tauschten uns mit den KollegInnen des Vereins lebhaft und bei bester Verpflegung über Erfahrungen, Vereinsstrukturen und Visionen aus. Dabei entdeckten wir viele Gemeinsamkeiten: einen ähnlich spielerischen Ansatz bei der Arbeit mit Kindern/Jugendlichen und Erwachsenen, sowie das primäre Ziel, bei den Projekten Spaß zu haben. Aber auch Unterschiede, z.B. in den Bedingungen zwischen den Bundesländern tauchten auf, wie auch in der Bereitschaft in den aktuellen und kontinuierlich laufenden Wettkampfbetrieb einzusteigen. Wir freuen uns jedenfalls, ähnlich beherzte und engagierte Menschen kennengelernt zu haben, die sich für Menschen jeglicher “Ausprägung” einsetzen und diesen ein Spielfeld aufbereiten, bei denen sie gesellschaftlich sichtbar und integriert werden können. Für uns ein Paradebeispiel, wie es funktionieren kann und auch sollte.
Zeitig am Morgen brach auch schon der letzte Tag unserer Radtour an. Motiviert, wieder die anderen TeamerInnen in der Hauptstadt am Finaltag anzutreffen, aber ebenso wehmütig, weil die Zeit nahezu wie im Flug verging. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Begegnungen, ob zufällig oder schon im Vorfeld organisiert, herzlichst bedanken. Danke für eure Offenheit, kritischen Stimmen, Anregungen und Lobeshymnen. Festzuhalten ist, dass sich die meisten Menschen, die wir angetroffen haben, äußerst positiv über die Zukunft geäußert haben und Frieden als Priorität nannten. Auch deshalb war diese Tour wieder bestärkend für die eigenen Projekte und unsere tägliche Arbeit.
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Über Uns
Spirit of Football e.V. setzt sich für Weltoffenheit und gegen Ausgrenzung jeglicher Art ein. Kern unserer non-formalen Bildungsarbeit sind die Reisen von „The Ball“ zu den Fußball-Weltmeisterschaften. Mit der Weltsprache Fußball und seiner interkulturellen Kraft wurden seit 2002 über 40.000 Menschen erreicht. Diese Erfahrungen fließen in die Curricula der schulischen und außerschulischen Bildungsangebote, die wir seit 2010 umsetzen.
Wir realisieren Projekte in Thüringen, Deutschland und aller Welt, in denen der Fußballsport mit einer sozialen Idee und interkulturellen Dimension verknüpft wird. So tragen wir die Philosophie von FairPlay und „Globales Lernen“ in die Klassenräume. Seit Anfang 2015 leisten wir mit der Willkommensinitiative „Spirit of Welcome“ einen Beitrag zu einer positiven Willkommenskultur für geflüchtete Menschen in Erfurt.
Neueste Kommentare
31/07/2024 um 15:05
Hallo Mokka e.V., vielen Dank für eure schöne Rückmeldung. Es freut uns, dass es euch gefallen hat. Wir fanden den Tag auch wunderbar. LG aus Erfurt – SOF
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16/07/2024 um 15:30
Tausend Dank und ganz liebe Grüße nach Erfurt.
Ein ganz besonderer Tag, der unserem Team und allen Besucher*innen in Erinnerung bleiben wird. Macht weiter so, ihr seid toll!!!!!!!!
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09/03/2018 um 14:33
Two Balls (Rund und Oval) One World
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22/10/2016 um 19:09
na klar ..
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22/10/2016 um 19:04
na klar ..
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16/09/2015 um 19:43
Hey Silvio, wir fangen dieses Jahr mit den drei Quartieren an und schauen, wie es angenommen wird. Wir haben den Huttenplatz auf dem Schirm, wenn wir für 2016 planen. Wenn du kannst, komm‘ doch einfach mal an den Terminen am Wiesenhügel und am Juri vorbei. LG Sven
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10/09/2015 um 9:28
Warum ist immer der Huttenplatz aussen vor?
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03/01/2015 um 23:14
Hallo Jeanette, das nächste Feriencamp werden wir in den Osterferien 2015 durchführen. LG Sven
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