20.-22. Oktober an der Emil-Petri-Schule in Arnstadt
Die Schüler und Schülerinnen der 10. Klasse in Arnstadt waren an allen drei Workshop Tagen sehr offen für unsere Methoden, was unserem Team (Lea, Fabian, Julian und Bruno) viel Spaß bereitete. Beim Fairplay Fußball waren die Reaktionen anfangs wie immer gemischt: vor allem Jungen, die im Verein spielen, konnten sich zunächst nicht so einfach auf unsere Regeln einlassen. Aber nach einer gemeinsamen Reflexionsrunde lief es besser und sie ließen sich auf das Spiel ein, fröhliche Schlachtrufe wie „1,2,3,4 – Pannencrew, das sind wir!“ inklusive.
Beim assoziativen Einstieg zeigte sich, dass es dank dem Geschichtslehrer Thomas Schäfer ein gutes Vorwissen zum Thema „Jüdisches Leben“ gab – ein Schüler konnte die ganze Firmengeschichte der Marke Simson erzählen, was seine Mitschüler*innen sehr interessierte, da viele selbst Moped fahren (wollen) oder sogar eine Simson haben. Vor allem jüdisches Leben in Arnstadt und Erfurt weckte das Interesse der Schüler*innen – und über manches wussten sie auch schon Bescheid, beispielsweise über die Stolpersteine in Arnstädter Straßen.
Donnerstag führte das Modul „Das bin ich (nicht)“ zu interessanten Selbstreflexionen – die Schüler*innen erlebten, dass es schwierig ist, die eigene Persönlichkeit auf drei Moderationskarten zu reduzieren und dann auch noch welche wegzulegen, „als würde ein Teil des Selbst weggelegt werden“, wobei sie doch so viel mehr sind. Die Karten wurden auf dem Boden geclustert und dabei merkten sie, dass es trotz der Unterschiede auch viele Gemeinsamkeiten in der Klasse gab. Bei der World Café-Station über jüdische Jugendliche äußerten die Schüler*innen im Vorfeld die Vermutung, dass das deren Leben wahrscheinlich kaum anders als das ihrige sein würde – eine Vermutung, die sich zum größten Teil bestätigte. In Verbindung mit „Das bin ich (nicht)“ fragten wir, ob die Jugendlichen aus der Doku wohl „jüdisch sein“ überhaupt auf eine ihrer Karten geschrieben hätten – wahrscheinlich eher nicht. Trotzdem werden sie oft darauf reduziert und deswegen diskriminiert.
Die allermeisten Schüler*innen waren am Freitag zum ersten Mal im Erinnerungsort Topf & Söhne. Insbesondere die Tatsache, dass Buchenwald bzw. der Ettersberg aus den Fenstern der Büros zu sehen war, beschäftigte die Schüler*innen. „Ein ganz normaler Tag“ zeigte deutlich die wachsende Diskriminierung der als „jüdisch“ markierten Menschen zur NS Zeit. Fragen kamen auf wie „Was sollen die denn dann noch essen?“ oder „Wie verbringen sie ihren Tag?“ Beim Thema Denunziation waren die Meinungen der Schüler*innen gespalten: hatten Denunzianten eine Mitschuld oder verhielten sie sich nur nach den Gesetzen? Im Laufe der Diskussion war man sich jedoch einig, dass die Menschen – damals und heute – einen Handlungsspielraum haben und diesen auch nutzen sollten um Diskriminierungen entgegenzustehen und eine solidarische Gesellschaft zu gestalten.
Lea Hildebrandt
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Spirit of Football e.V. setzt sich für Weltoffenheit und gegen Ausgrenzung jeglicher Art ein. Kern unserer non-formalen Bildungsarbeit sind die Reisen von „The Ball“ zu den Fußball-Weltmeisterschaften. Mit der Weltsprache Fußball und seiner interkulturellen Kraft wurden seit 2002 über 40.000 Menschen erreicht. Diese Erfahrungen fließen in die Curricula der schulischen und außerschulischen Bildungsangebote, die wir seit 2010 umsetzen.
Wir realisieren Projekte in Thüringen, Deutschland und aller Welt, in denen der Fußballsport mit einer sozialen Idee und interkulturellen Dimension verknüpft wird. So tragen wir die Philosophie von FairPlay und „Globales Lernen“ in die Klassenräume. Seit Anfang 2015 leisten wir mit der Willkommensinitiative „Spirit of Welcome“ einen Beitrag zu einer positiven Willkommenskultur für geflüchtete Menschen in Erfurt.
Neueste Kommentare
31/07/2024 um 15:05
Hallo Mokka e.V., vielen Dank für eure schöne Rückmeldung. Es freut uns, dass es euch gefallen hat. Wir fanden den Tag auch wunderbar. LG aus Erfurt – SOF
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16/07/2024 um 15:30
Tausend Dank und ganz liebe Grüße nach Erfurt.
Ein ganz besonderer Tag, der unserem Team und allen Besucher*innen in Erinnerung bleiben wird. Macht weiter so, ihr seid toll!!!!!!!!
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09/03/2018 um 14:33
Two Balls (Rund und Oval) One World
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22/10/2016 um 19:09
na klar ..
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22/10/2016 um 19:04
na klar ..
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16/09/2015 um 19:43
Hey Silvio, wir fangen dieses Jahr mit den drei Quartieren an und schauen, wie es angenommen wird. Wir haben den Huttenplatz auf dem Schirm, wenn wir für 2016 planen. Wenn du kannst, komm‘ doch einfach mal an den Terminen am Wiesenhügel und am Juri vorbei. LG Sven
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10/09/2015 um 9:28
Warum ist immer der Huttenplatz aussen vor?
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03/01/2015 um 23:14
Hallo Jeanette, das nächste Feriencamp werden wir in den Osterferien 2015 durchführen. LG Sven
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