Unser erster Workshop fand in einem Hotel am Toten Meer statt. Es war für die Teilnehmer*innen eine Art Retreat. Unser Fokus mit dem DRC-Team aus Madaba lag auf Team-Building, da das Team in den letzten Monaten viel Zuwachs bekommen hatte und in Zukunft noch weiteren personellen Veränderungen unterliegen wird.
Für die rund 30 Frauen und Männer war der Höhepunkt des ersten Tages das FairPlay-Handball Spiel auf einem Beachvolley-Platz. Für alle Teilnehmer*innen war diese Art des Mannschaftssports neu und es brauchte etwas Zeit um wurfsicher zu werden. Einige Teilnehmer*innen spielten barfuß, andere behielten ihre Schuhe an, aber alle hatten spätestens nach der ersten Partie Begeisterung in den Augen. Ob Team pink, gelb, blau oder weiß – alle feuerten sich gegenseitig an, motivierten die, denen etwas nicht gelang und jubelten bei jedem Tor. Am Ende war der Spielstand wie immer unwichtig – jedes Team lag sich in den Armen und freute sich darüber, gemeinsam tolle Spiele gespielt zu haben.
Am zweiten Tag lag der Fokus auf Theater, wobei für uns nicht nur das Theaterspielen selbst, sondern auch die Warm Ups eine große Rolle spielten. Insbesondere die Methode „Human Picture“ war phänomenal, denn die Gruppe konnte sich schnell in ihre Rollen einfinden. Eine Gruppe von drei Personen stellte ein Bild und dieses wurde verändert, indem eine Person eine andere aus dem Standbild mit herausnam, so dass zwei weitere Personen dazu kommen mussten, um ein weiteres Standbild zu formieren. Die Gruppe war bei diesem Warm Up super kreativ und konnte dadurch immer wieder neue, lustige Standbilder kreieren. Man merkte, dass es den Teilnehmer*innen sehr viel Spaß machte.
Bei unserem Ein-Satz-Feedback am Ende der Zwei-Workshop-Tage war zu bemerken, dass die Gruppe als Team tatsächlich näher zusammengefunden hatte. Unsere Methoden und die damit verbundenen Erfahrungen haben sie als Gruppe untereinander vertrauter gemacht und enger zusammengeschweißt. Am besten fasst es die Aussage einer Teilnehmerin zusammen: „Ich habe euch als Kolleg*innen kennengelernt und jetzt habe ich das Gefühl Freunde gewonnen zu haben“. Dann würde ich mal sagen: (Spirit-)Mission accomplished!
Für uns ist Fußball eine einfache Art mit Anderen eine Verbindung aufzunehmen – sei es verbal oder nonverbal. Bei Musik ist es ähnlich. Musik verbindet und baut Sprachbarrieren ab. Dieses wurde uns wieder einmal bei unserem zweiten Workshop mit Johud, einer Partnerorganisation von DRC und der größten lokalen NGO in Jordanien, bewusst.
Nach einer unserer FairPlay-Fußball Einheiten verzauberte uns ein Teilnehmer spontan mit seiner Stimme. Vor der gesamten Gruppe begann er zu singen. Kurz darauf stimmten mehrere Teilnehmer*innen mit ein. Obwohl wir nichts von dem verstanden was gesungen wurden und uns, oberflächlich gesehen, so vieles trennen mag, fühlten wir uns eins mit der Gruppe. Es war ein magischer Augenblick für uns alle.
Die Musik in Verbindung mit Bewegung ist ein weiterer, wichtiger Bestandteil unserer Arbeit und zeigt sich u.a. bei der Aktivität „We will rock you“: sie verbindet nicht nur musikalischen Rhythmus mit Bewegung, sondern beinhaltet auch nonverbale Kommunikation. Gleich zu Beginn erkannten alle Teilnehmer*innen sofort den bekannten Rhythmus von Queen und stimmten freudig ein. So entstand durch das gemeinsame Klatschen eine tolle Atmosphäre. Viele Teilnehmer*innen haben ihre Freude gezeigt und geäußert, dass wir ihrer Arbeit neue Impulse gegeben haben. Sie waren dankbar für unsere Methoden, die keine bis wenig Material benötigen, um sie anzuwenden. Da sie bei ihrer Arbeit mit geflüchteten Kindern und jungen Erwachsenen kaum finanzielle Mittel zur Verfügung haben, war es für die Gruppe hilfreich, solche Arten von Aktivitäten kennenzulernen. Wir als Team sind glücklich darüber, dass wir der Gruppe etwas vermitteln konnten, was einfach durchzuführen und von großem Wert für ihre Arbeit ist.
Unser letzter Workshop erlaubte uns ein Wiedersehen mit alten Bekannten. So konnten wir die Kenntnisse mancher Teilnehmenden, die bereits an Workshops im April oder September teilgenommen hatten, auffrischen. Und die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten groß! Die Besonderheit dieses Workshops war, dass wir diesmal mit Yasmeen Hijjawi vom DRC zusammenarbeiten und ihren EPR-Ansatz (Embodiment, Projection, Role) in Verbindung mit unseren Methoden brachten. Zunächst wurden die einzelnen Kategorien erklärt, dann wurden unsere Methoden der jeweiligen Kategorie zugeordnet und anschließend erfolgte eine Diskussion über die Anwendung von beiden in der Praxis.
Durch die tolle Zusammenarbeit mit Yasmeen erlebten wir zwei grandiose Workshop-Tage, die nach Worten der Teilnehmer*innen auch gerne hätten länger dauern können!
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Über Uns
Spirit of Football e.V. setzt sich für Weltoffenheit und gegen Ausgrenzung jeglicher Art ein. Kern unserer non-formalen Bildungsarbeit sind die Reisen von „The Ball“ zu den Fußball-Weltmeisterschaften. Mit der Weltsprache Fußball und seiner interkulturellen Kraft wurden seit 2002 über 40.000 Menschen erreicht. Diese Erfahrungen fließen in die Curricula der schulischen und außerschulischen Bildungsangebote, die wir seit 2010 umsetzen.
Wir realisieren Projekte in Thüringen, Deutschland und aller Welt, in denen der Fußballsport mit einer sozialen Idee und interkulturellen Dimension verknüpft wird. So tragen wir die Philosophie von FairPlay und „Globales Lernen“ in die Klassenräume. Seit Anfang 2015 leisten wir mit der Willkommensinitiative „Spirit of Welcome“ einen Beitrag zu einer positiven Willkommenskultur für geflüchtete Menschen in Erfurt.
Neueste Kommentare
31/07/2024 um 15:05
Hallo Mokka e.V., vielen Dank für eure schöne Rückmeldung. Es freut uns, dass es euch gefallen hat. Wir fanden den Tag auch wunderbar. LG aus Erfurt – SOF
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16/07/2024 um 15:30
Tausend Dank und ganz liebe Grüße nach Erfurt.
Ein ganz besonderer Tag, der unserem Team und allen Besucher*innen in Erinnerung bleiben wird. Macht weiter so, ihr seid toll!!!!!!!!
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09/03/2018 um 14:33
Two Balls (Rund und Oval) One World
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22/10/2016 um 19:09
na klar ..
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22/10/2016 um 19:04
na klar ..
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16/09/2015 um 19:43
Hey Silvio, wir fangen dieses Jahr mit den drei Quartieren an und schauen, wie es angenommen wird. Wir haben den Huttenplatz auf dem Schirm, wenn wir für 2016 planen. Wenn du kannst, komm‘ doch einfach mal an den Terminen am Wiesenhügel und am Juri vorbei. LG Sven
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10/09/2015 um 9:28
Warum ist immer der Huttenplatz aussen vor?
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03/01/2015 um 23:14
Hallo Jeanette, das nächste Feriencamp werden wir in den Osterferien 2015 durchführen. LG Sven
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