Die Ballträger sind etwas besorgt bezüglich des bevorstehenden Grenzübergangs nach Russland. Eine von vielen Fragen ist, ob der Bus mit darf. Beim Übergang von Griechenland in die Türkei hatten wir schon Schwierigkeiten, doch der Ball und seine Geschichte überzeugte die Grenzbeamten davon, uns durchzulassen. Beim Verlassen der Türkei war das Problem, dass unser Fahrer, Sven, der mit dem Bus beim Eintritt in die Türkei registriert wurde, nicht mehr dabei war als wir nach Georgien wollten. Es gab allerdings nichts, was der Ball nicht in Ordnung bringen konnte und die Sicherheitsbeamten freuten sich schließlich, den Ball zu köpfen, zu unterschreiben und uns die Ausreise zu ermöglichen.
Nun wussten wir nicht, was uns bei unserem Ziel, Georgien bei Dariali zu verlassen und Russland in Verkhny Lars zu betreten, erwartete. Der einzige Grenzübergang zwischen Georgien und Russland ist nicht immer offen. Nach einem bewaffneten Konflikt zwischen den beiden Nationen, wurden die von Russland besetzten georgischen Territorien 2006 als die unabhängigen Republiken Südossetien und Abchasien deklariert. Die internationale Gemeinschaft erkennt diese Territorien nicht an und sieht sie weiterhin als Teile Georgiens. Unsere Mannschaft ist jedenfalls etwas nervös, als wir uns auf den Weg machen. Das Glück scheint uns hold zu sein, denn die Autoschlange vor uns ist recht kurz und schnell verlassen wir Georgien und erreichen den russischen Grenzübergang. Die Grenzbeamten lassen uns aussteigen und wirken angesichts unseres Teams etwas perplex. Wir haben den Neuseeländer Andrew, der mit einem britischen Pass und einem FIFA-WM-Ticket mit Fan-ID reist, die beiden Deutschen Benni und Benny mit humanitären Visa für Russland und Joaquin, den Argentinier, der überzeugt ist dass er kein Visum für Russland braucht.
Jetzt blättert ein Zollbeamter durch Andrews Pass. Dieser ist 8 Jahre alt und beinahe jede Seite ist vollgestempelt von Reisen durch ca. 50 Länder mit The Ball seit 2010. Die neuesten diplomatischen Schwierigkeiten zwischen Großbritannien und Russland tun vielleicht ihr Übriges zur intensiven Passkontrolle. Nun konferiert der Grenzbeamte mit seinem Chef und bekommt Verstärkung. Sie sind nun zu dritt und die telefonische Unterhaltung mit der höheren Autorität wird fortgeführt. Irgendwann sieht es so aus als würden unsere Pässe abgestempelt werden. Ein neuer Beamter erscheint und wir folgen ihm nach drinnen. Wir werden nun befragt: Andrew in einen Raum, Joaquin in einen anderen, Benny in einen weiteren. Den Ballträgern werden ähnliche Fragen gestellt: Wohin fahrt ihr? Warum? Was macht ihr hier? Wie lange bleibt ihr? Wer sind eure Partner? Und so weiter… Schließlich gibt einer der Beamten zu: “Ich weiß nicht, was ich meinem Chef über euch erzählen soll. Er will wissen was ihr macht und um ehrlich zu sein, bin ich verwirrt.“ Andrew fragt, ob er den Ball holen kann, denn der würde alles erklären. Er zeigt ihm dann einige Spirit of Football Bilder und Videos. Daraufhin lächelt der Mann. Er weiß nun, was er seinem Boss erzählen muss, er versteht die Mission und will natürlich den Ball signieren.
Nach 5 Stunden des Checkens, Wartens, Diskutierens, Tee mit Sicherheitsbeamten und vielem Bangen, werden dem Ball und seinen Trägern erlaubt, nach Russland einzureisen. Einmal wieder hat der Ball seinen Zauber ausgeübt und das gesamte Team kann auf seiner 1000-Kilometer-Mission weiterreisen, erst einmal Richtung Rostow am Don. Um 3 Uhr morgens kommen wir an und sind Gäste von Olga, einer Freundin von Andrew. Nach einem guten Schlaf und dem Abholen der WM-Tickets geht es weiter. Moskau ruft, die WM rückt näher, die Reise ist bald zu Ende.
Andrew Aris
Unser Netzwerk
Über Uns
Spirit of Football e.V. setzt sich für Weltoffenheit und gegen Ausgrenzung jeglicher Art ein. Kern unserer non-formalen Bildungsarbeit sind die Reisen von „The Ball“ zu den Fußball-Weltmeisterschaften. Mit der Weltsprache Fußball und seiner interkulturellen Kraft wurden seit 2002 über 40.000 Menschen erreicht. Diese Erfahrungen fließen in die Curricula der schulischen und außerschulischen Bildungsangebote, die wir seit 2010 umsetzen.
Wir realisieren Projekte in Thüringen, Deutschland und aller Welt, in denen der Fußballsport mit einer sozialen Idee und interkulturellen Dimension verknüpft wird. So tragen wir die Philosophie von FairPlay und „Globales Lernen“ in die Klassenräume. Seit Anfang 2015 leisten wir mit der Willkommensinitiative „Spirit of Welcome“ einen Beitrag zu einer positiven Willkommenskultur für geflüchtete Menschen in Erfurt.
Neueste Kommentare
31/07/2024 um 15:05
Hallo Mokka e.V., vielen Dank für eure schöne Rückmeldung. Es freut uns, dass es euch gefallen hat. Wir fanden den Tag auch wunderbar. LG aus Erfurt – SOF
Siehe in Zusammenhang
16/07/2024 um 15:30
Tausend Dank und ganz liebe Grüße nach Erfurt.
Ein ganz besonderer Tag, der unserem Team und allen Besucher*innen in Erinnerung bleiben wird. Macht weiter so, ihr seid toll!!!!!!!!
Siehe in Zusammenhang
09/03/2018 um 14:33
Two Balls (Rund und Oval) One World
Siehe in Zusammenhang
22/10/2016 um 19:09
na klar ..
Siehe in Zusammenhang
22/10/2016 um 19:04
na klar ..
Siehe in Zusammenhang
16/09/2015 um 19:43
Hey Silvio, wir fangen dieses Jahr mit den drei Quartieren an und schauen, wie es angenommen wird. Wir haben den Huttenplatz auf dem Schirm, wenn wir für 2016 planen. Wenn du kannst, komm‘ doch einfach mal an den Terminen am Wiesenhügel und am Juri vorbei. LG Sven
Siehe in Zusammenhang
10/09/2015 um 9:28
Warum ist immer der Huttenplatz aussen vor?
Siehe in Zusammenhang
03/01/2015 um 23:14
Hallo Jeanette, das nächste Feriencamp werden wir in den Osterferien 2015 durchführen. LG Sven
Siehe in Zusammenhang
Facebook
mit PayPal für SoF spenden