Montag, 30. April 2018
Grenzeintritt Republika e Kosoves
Da wir nicht direkt über Serbien einreisen konnten, kommen wir nach einem einstündigen Umweg über Mazedonien in die Grenzregion des Kosovo. An der Grenze stehen wir in einer langen Autoschlange und warten…und warten….und warten…
Wir bemerken, dass wir uns immer mehr von der EU mit ihren Vorzügen, wie z.B. dem Schengen Raum, entfernen. Diese Warteschlange erinnert an vergangene Tage, an Urlaube als Kind, als man sich noch ewig an den Grenzen Kontrollen unterziehen und warten musste. Ein missmutig guckender Grenzbeamter sitzt hinter seinem Schalter.
Alter, großformatiger Personalausweis: Der ist hier fehl am Platz.
Nur der biometrische Personalausweis im Scheckkartenformat zählt. Also quetscht sich Sven zwischen Grenzhäuschen und Auto schnell hindurch, um seinen Reisepass aus seinem Rucksack im Kofferaum herauszukramen. Auch unsere grüne Karte für die Versicherung unseres FairPlay-Mobils wird im Kosovo nicht anerkannt, deswegen müssen wir an der Grenze noch eine kosovarische Kfz-Versicherung kaufen.
Nachdem der ganze Papierkram erledigt ist, kann es endlich weitergehen.
Wir sind gespannt und neugierig auf die nächsten Tage. Zugleich etwas nervös, weil wir uns auf unbekanntem Terrain bewegen und nicht wissen, was uns erwarten wird, denn keiner von uns war bisher im Kosovo.
Wir fahren in ein Land, indem vor 19 Jahren noch Krieg herrschte. Wir fahren über eine schmale, verstaubte Straße in Richtung Priština, die Hauptstadt des Landes.
Dann müssen wir dringend, wollen aufs Feld…
Ich erinnere an den Hinweis des Auswärtigen Amtes nicht vom Hauptweg abzukommen und befestigte Straßen bzw. Wege, zu benutzen, da es im Kosovo nach wie vor ein ernst zu nehmendes Mienenprobleme gibt. Benni zu Anna zynisch: „Du kannst es dir aussuchen, Arm dran oder Arm ab.“ Diese zwar sehr zynische Aussage, verdeutlicht vielleicht nochmal die Gefahr, die nach wie vor besteht, da das Verlegen von Mienen nicht immer dokumentiert wurde und von Zeit zu Zeit auch neue Mienenfelder gefunden werden.
Langsam tuckeln wir Baufahrzeugen hinterher. Auf der kurvenreichen Straße haben wir kaum Einsicht zum Überholen. Freundlicherweise gibt uns der Fahrer, des beladenen LKWs Lichtzeichen! AHHH!!!! STOPP!!! Das war das Zeichen für Achtung Gegenverkehr! Als uns der beladene LKW erneut ein anderes Lichtzeichen gibt, trauen wir uns zunächst nicht mehr auf der engen Straße zu überholen. Als uns dann etliche Kurven weiter ein Polizeiauto überholt, nutzen wir die Gunst der Stunde und fahren mit ihm an dem LKW zügig vorbei.
Riesig erbaute Betonpfeiler ragen aus einem Tal entlang eines Flusslaufes gen Himmel. Überall Staub. Man sieht eine Großzahl an Bauarbeitern und Baufahrzeugen. Dieses Mammutprojekt zieht sich kilometerweit die Straße entlang und ist ein Zeichen dafür wie die Infrastruktur im Land verbessert wird, um unter anderem auch wirtschaftliche Beziehungen anzukurbeln.
An den Straßenrändern wehen überall albanische Flaggen. Wir sind zunächst verwundert, dass wir vorwiegend albanische Flaggen, anstatt der Kosovarischen sehen. Alte amerikanische Schulbusse erinnern an vergangene Tage, an amerikanische Filme und repräsentieren die Rolle der USA im Kosovo.
Wir kommen in Priština an und Einkaufszentren und Malls mit überdimensionalen Werbetafeln prägen das Straßenbild. Leuchtreklame weit und breit. Und alles blinkt und leuchtet.
„Der Neoliberalismus klatscht uns mit voller Wucht ins Gesicht“. Wir fühlen uns wie in „Las Vegas“ im Kosovo. Damit haben wir nicht gerechnet und sind etwas erschlagen, zugleich gespannt auf die nächsten Tage.
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Über Uns
Spirit of Football e.V. setzt sich für Weltoffenheit und gegen Ausgrenzung jeglicher Art ein. Kern unserer non-formalen Bildungsarbeit sind die Reisen von „The Ball“ zu den Fußball-Weltmeisterschaften. Mit der Weltsprache Fußball und seiner interkulturellen Kraft wurden seit 2002 über 40.000 Menschen erreicht. Diese Erfahrungen fließen in die Curricula der schulischen und außerschulischen Bildungsangebote, die wir seit 2010 umsetzen.
Wir realisieren Projekte in Thüringen, Deutschland und aller Welt, in denen der Fußballsport mit einer sozialen Idee und interkulturellen Dimension verknüpft wird. So tragen wir die Philosophie von FairPlay und „Globales Lernen“ in die Klassenräume. Seit Anfang 2015 leisten wir mit der Willkommensinitiative „Spirit of Welcome“ einen Beitrag zu einer positiven Willkommenskultur für geflüchtete Menschen in Erfurt.
Neueste Kommentare
31/07/2024 um 15:05
Hallo Mokka e.V., vielen Dank für eure schöne Rückmeldung. Es freut uns, dass es euch gefallen hat. Wir fanden den Tag auch wunderbar. LG aus Erfurt – SOF
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16/07/2024 um 15:30
Tausend Dank und ganz liebe Grüße nach Erfurt.
Ein ganz besonderer Tag, der unserem Team und allen Besucher*innen in Erinnerung bleiben wird. Macht weiter so, ihr seid toll!!!!!!!!
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09/03/2018 um 14:33
Two Balls (Rund und Oval) One World
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22/10/2016 um 19:09
na klar ..
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22/10/2016 um 19:04
na klar ..
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16/09/2015 um 19:43
Hey Silvio, wir fangen dieses Jahr mit den drei Quartieren an und schauen, wie es angenommen wird. Wir haben den Huttenplatz auf dem Schirm, wenn wir für 2016 planen. Wenn du kannst, komm‘ doch einfach mal an den Terminen am Wiesenhügel und am Juri vorbei. LG Sven
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10/09/2015 um 9:28
Warum ist immer der Huttenplatz aussen vor?
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03/01/2015 um 23:14
Hallo Jeanette, das nächste Feriencamp werden wir in den Osterferien 2015 durchführen. LG Sven
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